Zu einem Familientag trafen sich sich am Pfingstsonntag die Nachfahren vom Familienstamm des Carl Christian Stöpel aus Altenbeichlingen zu einem Wiedersehensfest an ihrem alten Stammsitz. Zwei Familien entwickelten sich aus diesem Stammvater: Die Familie des Karl Albanus Stöpel und die Schwesterfamilie der Ida Gangloff, geborene Stöpel, die spater in Merseburg ansässig wurde. Thilo Stöpel als Sohn von Karl Albanus war mit 82 Jahren aus Battgendorf der Älteste Teilnehmer, in dessen Familie drei Tage zuvor der jüngste männliche Nachkomme geboren wurde.
Der Familientag begann mit einem Pfingstgottesdienst in der weithin bekannten Bonifatiuskirche von Altenbeichlingen, an dem über 100 Familienmitglieder und Gäste teilnahmen. Herr Jänicke, Pfarrer aus Schillingstedt, sowie Herr Mey, Kantor und Organist aus Buttstädt an der Röver-Orgel, zelebrierten diesen festlichen Gottesdienst im Gedenken an die Generationen der Familie, die vorher in Altenbeichlingen gelebt und die Lebensgrundlagen für die Nachkommen geschaffen haben. Im Anschluß daran entstand ein historisches Foto, das für die nächsten Generationen diesen Tag bildlich festhalten sollte. Mit dem Pflanzen von drei Linden auf dem Friedhof vor der Kirche für die Ahnen, für die jetzige Generation und für den Ort Altenbeichlingen, der in diesem Jahr seine Ersterwähnung vor 1200 Jahren begehen kann, endete der erste Teil dieses Familienfestes.
Fortgesetzt wurde dieses Treffen am Nachmittag auf Schloß Beichlingen. Hier erfolgte anhand des von Karl-Heinz Stöpel angefertigten Stammbaumes, der sämtliche Nachfahren des Carl Christian Stöpel, sowie die dazugehörigen Nebenlinien beinhaltet, eine Bestandsaufnahme der jetzt lebenden Nachkommen von dessen Sohn Karl Albanus und dessen Schwester Ida. Beide Familie haben sich inzwischen über ganz Deutschland verbreitet. Der Ursprung dieser Familien ist somit das kleine Dorf Altenbeichlingen, in dem heute noch eine weitere Linie der Familie Stöpel wohnt. Eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen beiden Familien beruht auf weit zurückliegenden Verbindungen, die noch nicht restlos geklärt werden konnten.
Vorausgegangene umfangreiche Forschungen zur Familiengeschichte bereits Ende des 19.Jh. bis in die 30iger Jahre durch Dr. Carl Theodor Stöpel aus der ST-Linie Landau (Pfalz)-Heidelberg führen den Ursprung der Familie auf Kölleda und Umgebung zurück. Der Familienname tritt hier bereits nachweislich seit dem 16.Jh. ohne Unterbrechung bis zum heutigen Tag auf. Als früheste Erwähnung des Namens ist das Jahr 1408 bekannt. Der Namen taucht hier erstmals in den Matrikeln der Universität Erfurt auf. In Kölleda ist eine Margarete Stöpel als Äbtissin des Zisterzienserklosters um die Jahre 1492-1507 genannt. Weiterhin kommt der Name als Bürgermeister Johann Stöpel (1606-1665) von Kölleda vor. Als sicher gilt nach Dr. C. Th. Stöpel, dass ein Claus Stöpel aus Kölleda, gestorben 1589 als einer der Stammväter der Familie angesehen werden kann.
Der Familienname Stöpel / Stoepel, verteilt sich auf mehrere Linien mit Ursprung um Kölleda:
- Kölleda, später Landau (Pfalz)
- Altenbeichlingen I + II
- Heldrungen
- Gorsleben
- Oldisleben
- Ellersleben
- Potsdam / Berlin
- Ostpreußen+Schlesien
Neueste Nachforschungen u.a. im Nationalarchiv der USA in Washington haben Auswanderungsspuren von Familienangehörigen aus dem frühen 19. Jh. und Anfang des 20.Jh. endeckt. Ausgewandert sind hier Familienmitglieder z.B. aus Heldrungen und auch aus Ostpreußen.
So taucht der Name Stoepel (engl.) u.a. in Michigan, Ohio, Texas, Florida, New York und in New Jersey auf. In der Autohauptstadt der USA in Detroit sind zwei Parkanlagen und eine Straße nach der Familie Stoepel benannt, deren Vorfahren nachweislich aus der ST-Linie Heldrungen bzw. Altenbeichlingen abstammen. Die Familie Stöpel hat u.a. auch den ersten deutschen Sieger einer Etappe der Tour de France und in der Gesamtwertung mit einem zweiten Platz 1932 durch Kurt Stöpel aus Berlin hervorgebracht.
Auf der Grundlage der bisherigen umfangreichen Familienforschungen durch Dr. C. Th. Stöpel sind weitere Nachforschungen zur Familiengeschichte eine interessante Aufgabe für die Zukunft. Das nächste Familientreffen, diesmal mit internationaler Beteiligung, ist bereits für Pfingsten 2004 vorgesehen.
Familientreffen dieser Art sind bereits vor dem Zweiten Weltkrieg mehrfach durchgeführt worden. Diese Tradition sollte mit dem Treffen von 2002 erneut aufgegriffen werden. Das rege Interesse dazu hat diese Absicht bestärkt.
Annegret Stöpel, Weil der Stadt, Pfingsten 2002
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